RosiesWelt - Mietzekatzen ...

Blacky

Leider gibt es von ihr kein Bild, sie war schwarz mit einem weißen Lätzchen, weißen Stiefeln und Handschuhen.

Ich war 11 Jahre alt und wollte unbedingt ein Haustier. Zwar ging ich mit dem Hund der Nachbarin regelmäßig Gassi, aber das war, entgegen der Meinung meiner Eltern, etwas ganz anderes. Also hab ich gequengelt bis meine Eltern sich dazu durchgerungen hatten eine Katze zu genehmigen.
Wie der Zufall es so wollte gab es eine Schulfreundin, diese hatte eine Tante und die Tante eine Katze mit Nachwuchs. Nichts wie hin zu der Tante bevor die Erzeuger es sich anders überlegen und mal sehen was es da an kleinen Katzen hat. Es war nicht einfach an die Kleinen ranzukommen, sie wuchsen eher wild in einem großen Garten hinter dem Haus besagter Tante auf. Doch mit etwas Geduld kam ich an das von mir erwählte Kätzchen ran und da die Kleinen schon im Entwöhnalter waren konnte ich Blacky direkt mitnehmen.
Zuhause angekommen ging's denn richtig los - Blacky verschwand unter dem Kachelofen und ließ sich erst nach langem Locken mit Futter wieder blicken. Sie war äußerst scheu und es dauerte einige Zeit bis sie Zutrauen zu mir faßte.
Sie ging dann machmal sogar mit mir und dem Nachbarshund Gassi, schlief öfter auch in meinem Bett und war für mich eine liebe Freundin.
Mit meiner Mutter allerdings, von der sie Mohrle genannt wurde, stand sie von Anfang an auf Kriegsfuß und so kam es, daß Blacky ihr den einen oder anderen Streich spielte.
Sie machte ab und an ins Bett, nur in das meiner Mutter und eines Tages zitierte meine Mutter mich in den Keller - an den Ort eines üblen Vergehens. Die ordentlich gefaltete, frisch gewaschene Weißwäsche in einem Wäschekorb, doch die Pracht hatte Mängel, in Form von schwarzen Katzenpfotenspuren. Was war geschehen?
Wir heizten damals noch mit Kohle, die Kohlen lagerten im Keller wie auch die frische Wäsche - man kann es sich denken - Blacky war zuerst durch Pfützen geschlendert, die in einer Waschküche nunmal vorkommen können, trabte dann über die Kohlen um anschließend die Wäsche zu dekorieren.

Dann kamen furchtbare Tage, Blacky war knapp ein Jahr alt, sie kam nicht nach Hause, Nachbarn fanden sie am Straßenrand - überfahren. Das erzählten meine Eltern mir allerdings erst einige Zeit später.